Ablauf einer Psychotherapie
Menschen kommen aus sehr unterschiedlichen Gründen in eine psychotherapeutische Praxis. Häufig ist es auch nicht nur ein vereinzeltes Problem, sondern es sind verschiedene Hindernisse oder Knackpunkte, die das Leben beeinträchtigen.
So können beispielsweise Probleme mit dem eigenen Erleben und Verhalten Auslöser sein, psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Dies kann ein Gefühl sein, sich über nichts mehr freuen zu können oder in einer Sackgasse fest zu stecken. Oder aber starke Gefühle wie Hass, Wut oder Trauer, die das Leben mehr und mehr bestimmen. Auch Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, wie Trennungen, Krisen, eingefahrene Konflikte und vieles mehr können ein Anliegen sein, dass in einer Psychotherapie bearbeitet werden kann.
Aber auch Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, klar zu denken oder Entscheidungen zu treffen können ein Anlass sein, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer Weg in eine psychotherapeutische Praxis kann auch über körperliche Probleme wie Schmerzen, Müdigkeit, Verspannungen, Magen-Darmprobleme oder Schlafprobleme führen
Der Therapieablauf kann je nach Art der Therapie und den individuellen Bedürfnissen des Patienten variieren.
Erstgespräch
Zu Beginn der Therapie haben Sie zunächst die Möglichkeit uns und unser spezifisches Angebot unverbindlich kennen zu lernen. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll einen Termin für ein Erstgespräch zu vereinbaren in dem es zunächst einmal darum geht, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Dabei ist es wichtig zu klären, was Sie in die Praxis führt und welche Wünsche, Vorstellungen, aber auch Befürchtungen Sie zu einer möglichen therapeutischen Zusammenarbeit haben.
Auf der anderen Seite bietet ein solches Gespräch auch die Möglichkeit, sich direkt und unkompliziert über die Rahmenbedingungen und das Vorgehen innerhalb einer Therapie zu informieren.
Diagnose und Therapieplanung
Zu Beginn der Therapie steht immer eine fundierte Diagnostik. Nach der Erhebung des psychischen Befundes werden wir dazu, je nach Problemlage, zusätzlich biographische Interviews und Fragebögen oder verschiedene Testverfahren zur Selbsteinschätzung einsetzen.
Der Ausschluss einer auslösenden körperlichen Erkrankung durch einen Arzt ihres Vertrauens ist für die Differentialdiagnostik unumgänglich.
Auf Basis der Diagnostik findet dann die gemeinsame Festlegung von Therapiezielen und die weitere Therapieplanung statt.
Durchführung der Therapie
In der eigentlichen Therapiephase wird nun der Therapieplan Schritt für Schritt umgesetzt, dabei ist das Vorgehen im Einzelnen abhängig von der gewählten Methode.
Allen Therapieansätzen gemein ist jedoch die enge Kopplung des Vorgehens an Ihre Bedürfnisse: Nur wenn Sie den Wunsch haben etwas zu ändern und mit Mut und Tatkraft ihren Weg beschreiten, kann eine Therapie zu wirklich fruchtbaren Erfolgen führen. Dabei ist es immer wieder wichtig, die festgelegten Ziele im Blick zu behalten und das Vorgehen flexibel an den aktuellen Lebenshintergrund anzupassen.
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Bezugspersonen aus dem engen Umfeld (z.B. Partner/in oder Kinder) in die Therapie mit einzubinden, dies ist grundsätzlich möglich.
Rückfallvorbeugung und Therapieabschluss
Es wichtig, dass Sie ihre Therapieerfolge auch erfolgreich in den Alltag integrieren. Um dies schrittweise zu erproben, kann die Therapie gegen Ende langsam ausgeschlichen werden (zum Beispiel durch 14-tägige oder monatliche Kontakte) und es können bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, die den Transfer des Gelernten in den Alltag fördern.
Auch vorbeugende Maßnahmen, um einem möglichen Rückfall entgegenzuwirken, im Sinne eines Notfallkoffers, sind ein wichtiger Bestandteil dieser letzten Phase des therapeutischen Prozesses.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Therapieablauf individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt wird. Je nach therapeutischer Ausrichtung kann der Schwerpunkt und die Vorgehensweise variieren. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Therapeuten und Patient ist entscheidend für den Erfolg der Therapie.
Kostenübernahme
Gesetzliche Krankenversicherung
Gesetzlich versicherte Patient*innen können zunächst Probesitzungen in Anspruch nehmen, die Kosten dieser so genannten probatorischen Sitzungen übernimmt die Krankenkasse direkt. Sollte sich während dieser Sitzungen herausstellen, dass Psychotherapie angezeigt ist und Sie sich dies mit mir vorstellen können, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. In der Regel werden bis zu 45 Stunden von den gesetzlichen Kassen übernommen, in Ausnahmefällen auch bis zu 60 Stunden.
Private Krankenversicherung
Die privaten Krankenversicherungen, wie auch die Beihilfe, übernehmen in der Regel ebenfalls die Kosten für Psychotherapie. Auch hier gibt es zunächst die Möglichkeit, probatorische Sitzungen in Anspruch zu nehmen, um herauszufinden, ob Psychotherapie das geeignete Mittel ist um Ihnen zu helfen.
Berufsgenossenschaft
Die Berufsgenossenschaften übernehmen die Therapiekosten in Fällen, in denen die zu behandelnde Problematik in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Dies ist der Fall, wenn ihre Probleme unmittelbare Folge eines Arbeitsunfalls (beispielsweise einer Traumatisierung nach einem Arbeitsunfall) sind. Auskunft zur Zuständigkeit kann Ihnen Ihre Berufsgenossenschaft geben.
Selbstzahler/innen
Es besteht für Sie auch die Möglichkeit, die Kosten der Psychotherapie selber zu tragen. Die Kosten richten sich hierbei nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP).